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FBF-Fachtagung 2024: Tierzucht auf neuen Wegen

Am 25. September 2024 fand unter dem Motto Tierzucht auf neuen Wegen – die vielfältigen Möglichkeiten neuer Technologien die Fachtagung des FBF in Kassel statt. Der FBF freut sich über eine facettenreiche Tagung mit spannenden Einblicken in die vielfältigen Möglichkeiten neuer Technologien und aktuelle Forschungsansätze.


Genom-editierung beim Schwein: Wie sie funktioniert, was sie ermöglicht und wie wir sie nutzen möchten


Dr. Pieter Knap und Dr. Craig Lewis, Genus-PIC

Dr. Pieter Knap und Dr. Craig Lewis, Genus-PIC

Die Techniken der Genom Editierung erlauben es, zielgerichtete Eingriffe im Erbmaterial einer Zelle durchzuführen. Insbesondere die Anwendungsmöglichkeiten von CRISPR/Cas9 sind vielfältig. Dr. Craig Lewis und Dr. Pieter Knap, Genus-PIC berichteten u.a. über das Funktionsprinzip der Editierung. Weiterhin gaben sie einen umfangreichen Einblick in die aktuelle Forschungsarbeit des Unternehmens, mittels Genom Editierung PRRSv resistente Schweine zu züchten. Eine kommerzielle Vermarktung der Tiere ist derzeit in der EU rechtlich nicht möglich. Da einige Gruppen dem Einsatz der Technik kritisch gegenüberüberstehen, ist aus Sicht von Dr. Lewis die Art der Kommunikation entscheidend. Er sieht den Einsatz neuer Technologien als wichtige Ergänzung, nicht als Ersatz der konventionellen Züchtung. Die Technologie kann seiner Auffassung nach, einen wichtigen Beitrag zur Krankheits- und Hitzetoleranz leisten.


Der Weg der Spermien im weiblichen Geschlechtstrakt - neue Einblicke mittels Live Cell Imaging


Prof. Dr. Sabine Koelle, University College Dublin

Prof. Dr. Sabine Koelle, University College Dublin

Prof. Dr. Sabine Koelle, University College Dublin, zeigte eindrucksvoll, welchen Mehrwert der Einsatz von Technologien bieten kann. Dank Live Cell Imaging konnte ihre Arbeitsgruppe neue Erkenntnisse in der Reproduktionsforschung gewinnen. Mit vielen Bildern und Videos veranschaulichte sie den Teilnehmenden u.a. den Weg der Spermien bis zur Befruchtung am Beispiel der Tierart Rind. Die neue in vivo Perspektive lieferte u.a. wichtige Erkenntnisse zur Rolle des Eileiters. Weiterhin veranschaulichte Prof. Koelle, dass Spermien im Eileiter motil bleiben, den Einfluss von Krankheiten auf die Spermienqualität sowie den Einfluss der Spermienqualität auf die Qualität der Embryonen.


Von der Bestimmung der Haltungsform bis zur Überwachung der Fleischqualität - Epigenetische Biomarker in der Nutztierhaltung


Dr. Florian Böhl, Evonik Operations GmbH

Dr. Florian Böhl, Evonik Operations GmbH

Epigenetik ist ein Forschungsbereich der Biologie, der die kausalen Wechselwirkungen zwischen Genen und ihrer Umwelt untersucht. Dr. Florian Böhl, Evonik Operations GmbH, erläuterte dass die Interaktion zwischen Tier und Umwelt zu einzigartigen epigenetischen Signaturen in Form von DNA-Methylierungsmustern führt. Diese Methylierungsmuster liefern somit wichtige Informationen zur Umwelt eines Organismus bzw. Produkts. In Zusammenarbeit mit dem Team von Prof. Lyko, Deutsches Krebsforschungsinstitut, hat Evonik einen Multi-Spezies-Array entwickelt, um verschiedene Fragestellungen z.B. zur Haltungsform oder Herkunft eines Tieres zu beantworten. Das System bietet somit vielfältige Einsatzmöglichkeiten entlang der gesamten Wertschöpfungskette.


Entschlüsselung des Genregulationscode durch KI


Dr. Simon Zumkeller, Forschungszentrum Jülich

Dr. Simon Zumkeller, Forschungszentrum Jülich

Dr. Simon Zumkeller, Forschungszentrum Jülich, berichtete über aktuelle Forschungsarbeiten seiner Arbeitsgruppe zum Einsatz von neuen Technologien in der Pflanzenzüchtung. Techniken zur Automatisierung sind somit sowohl in der Erfassung neuer Phänotypen als auch Genotypen einsetzbar. Die Arbeitsgruppe des Forschungszentrums befasst sich u.a. mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Entschlüsselung des Genregulationscodes. Vor dem Hintergrund der veränderten Klimabedingungen kann die Anwendung u.a. wertvolle Erkenntnisse in der Erschließung von standort-angepassten Sorten liefern. Die Anwendung ist perspektivisch auch auf weitere Spezies übertragbar.


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