Neuigkeiten
Ein Forschungsprojekt zum Themenkomplex Bedeutung von Clostridium botulinum bei chronischen Krankheitsgeschehen
in Milchviehbetrieben wurde Anfang Februar gestartet. Es wird vom Bundeslandwirtschaftsministerium über die BLE mit 2,2 Millionen Euro gefördert.
Nicht nur in den Krankenhäusern, auch in Beständen von Nutztieren nehmen die Resistenzen von Bakterien gegen Antibiotika zu. Resistente Stämme sind dabei sowohl unter krankmachenden Keimen als auch unter nicht krankmachenden Bakterien, sogenannten Kommensalen, zu beobachten. Diese Entwicklung überrascht nicht. Denn immer, wenn Antibiotika eingesetzt werden, entsteht ein Selektionsdruck, und Bakterienstämme, die Abwehrmechanismen gegen die eingesetzten Antibiotika entwickelt haben, können sich ausbreiten. Das ist in den Tierställen nicht anders als in den Kliniken. Funde von resistenten Keimen sind keine neue Erkenntnis: Antibiotikaresistente Bakterien wurden sowohl in Nutztierbeständen (Geflügel, Schwein, Rind) als auch auf Lebensmittelproben (Schweinefleisch, Geflügelfleisch und Rohmilch) nachgewiesen. Sowohl in der Klinik als auch in der Tierhaltung muss der Einsatz von Antibiotika auf das therapeutisch notwendige Maß beschränkt werden
, sagt der Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung, Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. Im Bereich der Nutztierbestände müssen wir durch die Aufzucht robuster Tiere und verbesserte Haltungsbedingungen, zu denen eine gute Impfprophylaxe, eine verbesserte Hygiene und gutes Stallmanagement gehören, dafür sorgen, dass die Tiere insgesamt gesünder sind und möglichst keine Antibiotikabehandlungen benötigen.
Eine Untersuchung aus Nordrhein-Westfalen zeigt, dass ein genereller Zusammenhang zwischen Behandlungsintensität und Betriebsgröße nicht erkennbar ist.
Linke fordert Patentverbot auf Lebewesen
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz/Antrag
Berlin: (hib/EIS) Die Fraktion Die Linke fordert in einem Antrag (17/8584), dass sich die Bundesregierung für ein weltweites Verbot der Patentierung von Menschen, Pflanzen, Tieren und anderen Lebewesen sowie deren Nachkommen, Produkte, Organe, Gene und Gensequenzen einsetzt. Das Verbot soll nach dem Willen der Linksfraktion sowohl für klassische Züchtungen als auch gentechnische Verfahren gelten. Darüber hinaus soll sich die Bundesregierung für entsprechende Änderungen internationaler Abkommen und in der EU-Patentgesetzgebung einsetzen.
Springende Gene bei Rind entdeckt
Kühe mit einem speziellen braun-weissen Fellmuster verdanken ihr Aussehen «springenden» Genen: Genen, die das Chromosom wechseln. Dieses Phänomen wurde nun von einer internationalen Forschungsgruppe mit Berner Beteiligung entdeckt.
Auf dem 6. Leipziger Tierärztekongress vom 19. bis 21. Januar auf der Neuen Messe wird dieses Thema auch in der Fachwelt diskutiert. Wie belastet ist unsere Rohmilch?
ist am 20. Januar ein Vortrag von Katharina Schlotter vom Tiergesundheitsdienst der Thüringer Tierseuchenkasse überschrieben.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) fördert seit 2006 wissenschaftliche Studien zur systematischen Erfassung des Einsatzes von Antibiotika in der Nutztierhaltung. Aktuell findet eine Studie statt, bei der entsprechende Daten in einer repräsentativen Stichprobe bei Tierärzten und Landwirten erhoben werden. Das Ziel ist es, den durchschnittlichen Antibiotikaeinsatz je Tier in einem Betrieb oder einer Region abzuschätzen. Erste Ergebnisse werden Anfang 2013 erwartet.
Die Studie VetCAb
(Veterinary Consumption of Antibiotics) wird von zwei Forschungseinrichtungen gemeinsam durchgeführt. Das Institut für Biometrie, Epidemiologie und Informationsverarbeitung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover ist für das Studiendesign und die Rekrutierung der Teilnehmer zuständig. Am Institut für Pharmakologie, Pharmazie und Toxikologie der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig wird die Projektdatenbank verwaltet, in der die Arzneimittel und deren Wirkstoffe quantifiziert und berechnet werden. Die gewonnenen Daten werden von den Experten beider Institutionen gemeinsam ausgewertet und dem BfR für seine Bewertungsaufgaben übergeben.
Die Bundesregierung soll sich für eine Konkretisierung und Änderungen der Biopatentrichtlinie einsetzen. Das fordern die Regierungsfraktionen CDU/CSU und FDP sowie die Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grüne in einem gemeinsamen Antrag (17/8344). Klarzustellen sei unter anderem, dass keine Patente auf konventionelle Züchtungsverfahren, mit diesen gezüchtete landwirtschaftliche Nutztiere und –pflanzen sowie deren Nachkommen und Produkte erteilt werden. Soweit die europäischen Vorgaben Abweichungen im nationalen Patentrecht zuließen, sei zu diesem Zwecken auch eine Änderung des deutschen Patentgesetzes notwendig. Dies könne zugleich Signalwirkung für die Ergänzung der europäischen Rechtsgrundlagen entfalten.
CDU/CSU, SPD, FDP und Grüne sind gleichzeitig der Auffassung, der Schutz des geistigen Eigentums durch Patente sei ein hohes Gut, mit dem ein angemessener Ausgleich zwischen den Interessen des Erfinders und denen der Allgemeinheit an der Förderung von Innovationen sowie an der freien Verfügbarkeit von Informationen geschaffen wird. Für den Wissenschaftsstandort Deutschland sei die Möglichkeit, Erfindungen durch Patente zeitlich befristet zu schützen, von großer Bedeutung.
Quelle: Deutscher Bundestag (hib/BOB)
Zur Eröffnung der Internationalen Grünen Woche am Donnerstag in Berlin hat Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner die Charta für Landwirtschaft und Verbraucher
vorgestellt. Die Charta beschreibt die künftigen Herausforderungen, aber auch die Zielkonflikte der nationalen und internationalen Landwirtschaft und Ernährungswirtschaft und zeigt Lösungen für eine zukunftsorientierte und nachhaltige Politik auf. >>>
Quelle: BMELV
Das Projekt pigGS – Neue Beiträge zur Optimierung der Schweinefleischproduktion
hat zum Ziel, eine genomische Selektion für die Mutterrassen in der Deutschen Schweinezucht zu entwickeln. Es wird durch den Förderverein Biotechnologieforschung e. V. (FBF) Bonn (Dr. Bianca Lind), die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Dr. Ernst Tholen) und die Georg-August-Universität Göttingen (Prof. Dr. Henner Simianer) bearbeitet.
Die genomische Selektion basiert auf einer neuen Methode der Zuchtwertschätzung, in der neben phänotypischen auch genetische Informationen der Tiere berücksichtigt werden. Insbesondere Merkmale der Fruchtbarkeit, Gesundheit, Fitness, Lebensdauer und nachhaltiger Produktion können mit dieser Methode gezielter als bisher im Zuchtziel berücksichtigt werden.
Um dieses Ziel zu erreichen, müssen genau geschätzte konventionelle Zuchtwerte von den beprobten Tieren vorliegen. Es werden Gewebeproben der Tiere entnommen und die DNA wir mit Hilfe eines SNP-Chips untersucht. Anschließend werden die Informationen aus der konventionellen Zuchtwertschätzung und die genomischen Informationen aus der DNA miteinander kombiniert. Dadurch ist es möglich, genaue Zuchtwerte für junge Tiere zu schätzen, für die noch keine Eigen-, Geschwister-, oder Nachkommeninformation vorliegt. Auf diesem Weg kann eine exaktere Selektion vorgenommen werden.
Mit dieser Methode können im Besonderen Merkmale berücksichtigt werden, die eine geringe Erblichkeit besitzen, aber einen hohen Einfluss auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Tiere haben.
Forschern der Saar-Uni ist es gelungen, ein Transportsystem zu entwickeln, mit dem spezialisierte Zellen des menschlichen Immunsystems gezielt adressiert werden können. Dabei haben die Wissenschaftler um Frank Breinig sogenannte funktionelle Nukleinsäuren in gentechnisch veränderte Hefezellen gepackt. Die Hefezellen werden von bestimmten Immunzellen erkannt und aufgenommen, sodass die Nukleinsäuren dann zur Aktivierung des Immunsystems führen können. Breinigs Arbeiten legen einen wichtigen Grundstein im Kampf gegen Tumorerkrankungen und Infektionskrankheiten wie HIV. Die verwendeten Hefezellen sind unbedenklich und könnten bei einer möglichen Schluckimpfung verwendet werden.