Neuigkeiten
Wie können sich Menschen stark machen für gesundes Essen? Wie können wir gesundes Essen genussvoll gestalten? Diesen Fragen möchte das mit 800.000 Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Forschungsprojekt GENIESSER Oberpfalz
an der Universität Regensburg in den nächsten vier Jahren nachgehen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Fakultät für Medizin werden dazu nicht nur im Labor oder am akademischen Schreibtisch arbeiten, sondern in verschiedenen Oberpfälzer Gemeinden in GENIESSER-Gruppen
zusammen mit Senioren und Jugendlichen den Genuss am gesunden Essen fördern und untersuchen. Die GENIESSER-Gruppen dürfen dabei selbst aktiv ihre Projektziele mitbestimmen und gemeinsam Möglichkeiten entdecken, wie sie ihre Ernährungsgewohnheiten und das Nahrungsangebot in ihrem Lebensraum gesünder gestalten können.
Wenn die Klimaerwärmung wie erwartet fortschreitet, könnten weltweit nahezu ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten aussterben. Wie Wissenschaftler des Biodiversität und Klima Forschungszentrums und der Senckenberg Gesellschaft für Naturkunde herausfanden, muss die Rate des tatsächlichen Biodiversitätsverlusts möglicherweise deutlich nach oben korrigiert werden: Bis zum Jahr 2080 könnte in bestimmten Organismengruppen über 80 % der genetischen Vielfalt innerhalb von Arten verschwinden, so die Forscher in der Titelstory des Fachjournals Nature Climate Change
. Die Studie ist die erste weltweit, die den Verlust der biologischen Diversität auf Basis der genetischen Vielfalt quantifiziert.
Etwa 50 Prozent aller gesundheitlichen Probleme bei Schweinen stehen allein in Zusammenhang mit der Sauenfruchtbarkeit sowie den Aufzuchtbedingungen von Jungsauen. Diese Erfahrung hat Prof. Dr. Johannes Kauffold unter anderem bei seiner vierjährigen Tätigkeit in den USA gemacht. Der Spezialist - Fachtierarzt für Schweine und Reproduktionsmediziner an der Ambulatorischen und Geburtshilflichen Klinik der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig - wird auf dem 6. Leipziger Tierärztekongress vom 19. bis 21. Januar 2012 selbst Vorträge zu diesem Themenkomplex halten und praktische Übungen dazu leiten.
In Deutschland stand es im Schatten von EHEC, in den Niederlanden kennt es jeder Zeitungsleser: das Bakterium Klebsiella pneumoniae Oxa-48. Über 80 Patienten infizierten sich mit dem antibiotikaresistenten Superkeim
während eines Ausbruchs im Maasstad Hospital in Rotterdam, 27 davon starben. Nach einer Schätzung des Krankenhauses waren insgesamt mehr als 2.000 Personen dem Risiko ausgesetzt, sich zu infizieren. Um das Krankenhaus bei der Eindämmung des Ausbruchs zu unterstützen, wurde das Niederländische Institut für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (RIVM) eingeschaltet. Am Kampf gegen Klebsiella wirkten auch deutsche Forscher mit.
Der ökologische Landbau wird in Deutschland seit 1989 bundesweit mit öffentlichen Mitteln gefördert. In den letzten 20 Jahren wurde die Palette an Fördermaßnahmen zunehmend verbreitert und erstreckt sich mittlerweile auf die gesamte Wertschöpfungskette. Dabei hat sich die Förderung im Laufe der Zeit sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene deutlich verändert. Mit der jetzt veröffentlichten Studie Förderung des ökologischen Landbaus in Deutschland: Stand, Entwicklung und internationale Perspektive
gibt das Johann Heinrich von Thünen-Institut (vTI) in Braunschweig einen fundierten Überblick.
Die Bundesregierung hat beim Tierschutz zahlreiche Erfolge auf nationaler und europäischer Ebene erzielt. Eine Bilanz zieht der Bericht über den Stand der Entwicklung des Tierschutzes 2011
, den das Bundeskabinett am Mittwoch beschlossen hat. Wie der aktuelle Bericht verdeutlicht, hat die
Bundesregierung den Tierschutz konsequent verstärkt und dabei auch viele Bedenken und Anregungen der Bürger und der Verbände aufgegriffen.
Fraß macht Pflanzen stark
Nach Verletzungen erhöhen manche Pflanzen den DNA-Gehalt ihrer Zellen und können so schneller nachwachsen.
Manche Pflanzen wachsen, nachdem sie von Weidetieren abgefressen oder abgemäht wurden, schneller wieder nach als andere. Sie produzieren sogar mehr Samen - ein Hinweis auf eine erhöhte Fitness.
Die allermeisten neugeborenen Fohlen bekommen Durchfall, verschiedene Behandlungen sollen Abhilfe schaffen. Juliane Kuhl von der Vetmeduni Vienna und ein internationales Team zeigen nun, dass Fohlendurchfall oft zur normalen Entwicklung der neugeborenen Tiere gehört. Interessant dabei ist, dass das Auftreten der Symptome mit einer grundlegenden Veränderung der Darmflora einhergeht. Die Arbeit wurde in der Zeitschrift Veterinary Microbiology
veröffentlicht.
Viele neugeborene Tiere leiden an Durchfall. Das hat aber sehr unterschiedliche Ursachen. Bei Kälbern beispielsweise können falsches Fütterungsmanagement, bakterielle oder virale Infektionen dafür verantwortlich sein. Im Gegensatz dazu ist bei neugeborenen Pferden der Durchfall häufig nicht krankheitsbedingt. Gängige Hypothesen gehen davon aus, dass neugeborene Fohlen automatisch an Durchfall erkranken, wenn ihre Mütter nach der Geburt erstmals wieder in Rosse kommen. Diese Ansicht konnte ein Team um Christine Aurich an der Veterinärmedizinischen Universität Wien (Vetmeduni Vienna) nun relativieren: Ihre Befunde legen nahe, dass die Darmflora der Fohlen in den ersten Lebenswochen eine grundlegende Veränderung erfährt, und diese Veränderungen scheinen bei vielen Tieren mit Durchfall einherzugehen.
Spielzeug für Schweine: Forscher der Universität Kassel entwickeln ein Wühltrogsystem, das Schweinen in der Intensivtierhaltung bessere Beschäftigungsmöglichkeiten bietet und der Tiergesundheit dient
Die Wühlkegel
sollen die Tiergerechtheit des Haltungssystems verbessern und in zwei Jah-ren reif für den Markt sein. Schließlich ist Langeweile auf Dauer nicht nur für den Menschen schlecht. Auch Schweinen bekommt im Maststall die Untätigkeit nicht gut. Die Folge sind aggressives Verhalten, Rempeleien oder gar Verletzungen, wenn es zu Beißereien zwischen den Tieren kommt. Das nervt nicht nur das Schwein, sondern hat außerdem häufig negative wirtschaftliche Folgen für den Schweinemäster. Denn derart gestresste Schweine müssten nach Blessuren medikamentös behandelt und von der Gruppe getrennt werden, sie nähmen weniger an Gewicht zu und müssten länger gemästet werden, bis sie der Schlachthof akzep-tiert, sagt Nicola Jathe. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften der Universität Kassel in Witzenhausen entwickelt mit ih-rem Kollegen Dr. Uwe Richter im Rahmen eines vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz mit über 200.000 Euro dotierten Verbundprojekts ein Wühltrogsystem, das das Wohlbefinden von Schweinen in der intensiven Haltung verbessern soll.
Ein App-Store für die Genom-Analyse / Informatikprojekt mit einer Million Euro vom BMBF gefördert
Die Arbeitsgruppe des Informatik-Professors Dr. Knut Reinert an der Freien Universität Berlin erhält Drittmittel in Höhe von rund einer Million Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Unterstützt wird damit die Entwicklung eines App-Store für Genom-Analysen. Die Vision des Teams ist ein BioStore
, der ähnlich den App-Stores für Smart-Phone-Anwendungen ein standardisiertes Werkzeug für Programmierer bereitstellen und die fertigen Anwendungen zum Kauf anbieten soll.