Neuigkeiten

Im Mittelpunkt des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Kompetenznetzes Phänomics steht das Wohlbefinden von Nutztieren. Das Kompetenznetz setzt sich aus fünf verschiedenen Verbundprojekten zusammen. Diese haben das gemeinsame Ziel, das Wohlbefinden von Rindern und Schweinen einschätzen zu können. Um diese neuen Merkmale auf einfachem Weg zu erfassen, werden Marker auf Ebene des Genoms, des Transkriptoms, des Proteoms oder des Metaboloms gesucht. Nach Möglichkeit sollen diese Marker im bestehenden Leistungserfassungsprozess, z. B. der Milchleistungsprüfung erfasst werden.

Das erste Phänomis Statusseminar fand am 27. und 28. April 2011 in Rostock-Warnemünde statt. In dem Seminar wurden die ersten Zwischenergebnisse einzelner Projekte vorgestellt und gemeinsam diskutiert.

 

Wenn der Hormonhaushalt gestört ist, gerät der menschliche Körper schnell aus dem Gleichgewicht. Dabei wird man künftig eine neue Frage stellen müssen. Ist die Abweichung aktuell krankheitsbedingt oder liegen die Ursachen in den Erbanlagen? Greifswalder Wissenschaftler haben jetzt nachgewiesen, dass die Konzentration zentraler stoffwechselregulierender Hormone im Blut genetisch bedingt ist. Die Ergebnisse der Studien sind in den renommierten medizinischen Zeitschriften Human Molecular Genetics (Januar) und PLoS GENETICS (April) veröffentlicht worden. Wissenschaftler des Metabolic Center am Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin und des Interfakultären Instituts für Genetik und Funktionelle Genomforschung haben gemeinsam internationale Forschungskonsortien gegründet, um die erbliche Regulation von Hormonen zu ergründen. Daran sind zehn Forschungseinrichtungen aus acht Ländern beteiligt. Als Basis dienten die Untersuchungsdaten und Blutproben der seit 1997 laufenden Greifswalder Bevölkerungsstudie Gesundheit in Vorpommern SHIP (Study of Health in Pomerania) mit über 7.000 Probanden und mittlerweile drei Untersuchungswellen. Dabei setzt die interdisziplinäre Arbeitsgruppe des Metabolic Center, bestehend aus Hormonexperten (Endokrinologen), Labormedizinern, Biochemikern und Versorgungsforschern (Epidemiologen), modernste analytische und statistische Verfahren ein.

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Jedes Jahr landen 35% aller leicht verderblichen Lebensmittel weltweit wegen mangelhafter Kühlung auf dem Müll. Zu diesem Ergebnis gelangten Logistikexperten der Jacobs University in einer aktuellen Studie zu Kühlkettenbrüchen im Lebensmitteltransport. Als Fehlerquellen identifizierten sie vor allem mangelhafte Kommunikation und ungenügende organisatorische Verzahnung an den Schnittstellen beim Warentransport.

Braun verfärbte Bananen, gelblicher Brokkoli, matschige Erdbeeren – an der Gemüsetheke sind sie nicht gern gesehen. Schon geringe Temperaturschwankungen während des Transports reichen aus, um die Qualität von empfindlichen Frischeprodukten stark zu beeinträchtigen. Vom Käufer verschmäht landen sie dann auf der Müllkippe. Wie erschreckend hoch die Verschwendung wertvoller Nahrung durch Mängel in der Transport-Kühlkette sind, analysierten jetzt Michael Hülsmann, Jacobs Professor for Systems Management, und seine Doktorandin Verena Brenner: Jährlich werden mehr als ein Drittel der weltweit produzierten Frischwaren vernichtet, bevor sie den Verbraucher erreichen.

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Die Gewährleistung der Sicherheit von Lebensmitteln und ihrer Warenketten ist für Gesellschaft und Wirtschaft von zentraler Bedeutung. Die technischen und organisatorischen Herausforderungen für sichere Lebensmittel erhöhen sich im Kontext von Globalisierung und Klimawandel. Zudem müssen auch Risiken der organisierten Kriminalität, Großunfälle sowie terroristische Gefahren berücksichtigt werden. Für die verstärkte Förderung innovativer Sicherheitslösungen für Lebensmittel und Lebensmittelwarenketten hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) am 21. April 2011 eine Bekanntmachung im Programm Forschung für die zivile Sicherheit veröffentlicht. >>>


Der Wissenschaftlicher Beirat Agrarpolitik des Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) spricht sich in einer aktuellen Stellungnahme für die Einführung einer nationalen Tierschutzkennzeichnung aus.
Ein solches Label sei unter bestimmten Bedingungen ein geeignetes Instrument, um die Bedingungen in der Tierhaltung zu verbessern, heißt es in der Stellungnahme. Es schaffe Markttransparenz für die Verbraucher und Anreize für die Produzenten, neue Märkte mit höherem Wertschöpfungspotenzial zu erschließen. >>>

Anwenderseminar Schwein

Am 30. und 31. März 2011 fand in Boxberg das zweite Anwendersemianr des FUGATOplus Projektes Brain statt. Im Seminar wurde den FBF-Mitgliedern des Fachbereichs Genom Schwein das Zuchtplanungsprogramm ZPLAN+ vorgestellt. In einzelnen Übungen mit dem Programm konnten die Teilnehmer ihre Fertigkeit mit dem Programm erproben und eigene Zuchtplanungsrechnungen anstellen. Das Seminar trägt dazu bei, dass bisher vor allem auf wissenschaftlicher Ebene genutzte Programm stärker in der Praxis zu etablieren.


Im Rahmen der Abschlussveranstaltung des Projektes BECOTEPS am 22. März 2011 in Brüssel haben die neun europäischen Technologie Plattformen (ETPs) ihre Empfehlungen zur europäischen Bioökonomie vorgestellt. Die Bioökonomie umfasst eine nachhaltige Produktion und die Überführung von Biomasse in Auswahl an Nahrungsmitteln, Gesunderhaltung, Fasern, industrielle Produkte und Energie. Dabei dienen biologische Materialien als Grundlage, entweder als Produkt selbst oder als Rohstoff für weiterführende Produkte. Dadurch solle die Abhängigkeit vom Rohöl verringert werden.



Das Geschlecht des künftigen Kükens ist einem Hühnerei noch nicht anzusehen. Leipziger Wissenschaftler und interdisziplinäre Verbundpartner entwickeln derzeit ihre gerade zweifach patentierten Verfahren zur möglichst frühen Geschlechtsbestimmung weiter. Mit endokrinologischen Methoden gelingt uns das bereits ab dem achten Bebrütungstag. Wir wollen aber noch weiter gehen und eine Geschlechtsdiagnose schon am unbebrüteten, dann noch verwertbaren Ei erreichen, sagt Maria-Elisabeth Krautwald-Junghanns, Professorin an der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig und Koordinatorin des Forschungsprojektes. >>>

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

Epigenetische Markierungen auf dem Erbgut des Menschen bestimmen, ob ein Gen aktiviert wird oder stumm bleibt. Diese zusätzlichen Signale helfen, unsere Gene in jeder spezifischen Zelle des Körpers anders zu interpretieren. Die epigenetischen Markierungen werden kurz nach der Entstehung neuen Lebens in der befruchteten Eizelle völlig neu programmiert. Ein internationales Forscherteam unter Leitung von Jörn Walter, Professor für Epigenetik an der Universität des Saarlandes, hat nun vollkommen neue Einblicke in die Vorgänge erlangt, die die epigenetische Reprogrammierung am Beginn eines neuen Lebens steuern. Die Ergebnisse der Studie erscheinen im Forschungsmagazin Nature Communication. >>>

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

Von Seiten des Europäischen Patentamts (EPA) in München ist noch keine endgültige Entscheidung zur Patentanmeldung EP 1026942 für kernlose Tomaten gefallen.

Die Firma Seminis Vegetable Seeds reichte im Jahr 1998 eine internationale Patentanmeldung für die Erfindung von kernlosen Tomaten und deren Züchtung ein. In der Patentanmeldung wird die Methode zur Herstellung einer Tomatenpflanze beansprucht, deren Früchte zu 90% und mehr kernlos sind. Die Zucht der Pflanze erfolgt durch Kreuzung und Selektion.

Im Dezember 2010 wurde durch die Große Beschwerdekammer des Europäischen Patentamts entschieden, dass Verfahren, die sexuelle Kreuzungsschritte für die Gesamtpflanze und die anschließende Selektion dieser Pflanzen betreffen, nach dem Europäischen Patentübereinkommen (EPÜ) nicht patentierbar seien.

Dieser Argumentation folgen auch die Patentprüfer des europäischen Patentamts in der Patentanmeldung für kernlose Tomaten. Sie verweisen darauf, dass auch in diesem Fall ein Teil der Patentansprüche gegen die Patentierung verstößt, da im Wesentlichen biologische Züchtungsverfahren beschrieben werden. Die Firma Seminis wird aufgefordert, diese Mängel zu beheben, wenn die Patentanmeldung weiterhin aufrecht erhalten werden solle.

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